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Beratungsgespräch zum Einbruchschutz
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Wie mache ich mein Zuhause einbruchsicher?

Ratschläge zum Einbruchschutz von der Polizei Bremen

Das eigene Zuhause ist ein Ort, an dem man sich jederzeit sicher fühlen möchte. Damit das so bleibt, sollte man den Einbruchschutz immer mitplanen. Dabei gibt es einiges zu beachten – von baulichen Maßnahmen bis zu einfachen Verhaltensregeln. Kriminalhauptkommissarin Nicole Hören vom Präventionszentrum der Polizei Bremen gibt Tipps, um Haus beziehungsweise Wohnung zu schützen.


Tipps zur Prävention von Einbrüchen

Verwüstetes Zimmer nach einem Einbruch
Ein Albtraum: Beim Nachhausekommen findet man seine Wohnung nach einem Einbruch komplett verwüstet vor. www.k-einbruch.de

Nicole Hören: „Vielleicht spielt das Thema Einbruchschutz, neben Krieg, steigenden Preisen oder möglicher Energieknappheit gerade eine untergeordnete Rolle, dennoch möchte ich denen, die vielleicht gerade einen Neu- oder Umbau planen, ein paar Tipps an die Hand geben.

Auch wenn die Einbruchzahlen seit Jahren sinken, ist und bleibt jeder Einbruch einer zu viel. Hierbei ist die sinnvolle Verzahnung von mechanischen Varianten und elektronischen Lösungen besonders wichtig. Im Neubau sollten einbruchhemmende Türen und Fenster sowie elektronische Sicherungstechnik von Anfang an mit eingeplant werden. Im Bestandsbau gibt es viele Möglichkeiten der mechanischen und elektronischen Nachrüstung.

Nach einem Einbruch werden Spuren gesichert
Nach einem Einbruch müssen Spuren gesichert werden. Besser ist es aber natürlich, wenn es gar nicht zu der Tat kommt. www.k-einbruch.de

Der bei Einbrecherinnen und Einbrechern beliebteste Weg ins Haus führt über leicht erreichbare und unzureichend gesicherte Fenster und Fenstertüren. Gerade in Einfamilienhäusern wird die Mehrzahl der Einbrüche auf diesem Wege verübt. Häufig finden sich dort auch Hilfsmittel und Aufstiegshilfen (Regentonnen, Leitern und Ähnliches), die auch den ersten Stock in erreichbare Nähe rücken.

Beim Thema Sicherheit kommt es auf eine gesamtheitliche Betrachtung an. Empfohlen sind daher ein mechanischer Grundschutz, eine ergänzende elektronische Sicherung und ein sicherheitsbewusstes Verhalten.“


„Überwiegende Mehrheit versucht, das Fenster aufzuhebeln“


Sicherheitsschloss für besseren Einbruchschutz
Ein Sicherheitsschloss erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein Einbruch scheitert. www.k-einbruch.de

Nicole Hören: „Das Einschlagen von Fensterscheiben ist eher selten, da das Entdeckungsrisiko und die Verletzungsgefahr zu hoch sind. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle setzen die Täterinnen und Täter mit einem Hebelwerkzeug am Rahmen an und versuchen, das Fenster aufzuhebeln. Bei gesicherten Fenstern scheitern sie häufig und gelangen nicht ins Objekt. Im Jahr 2021 blieb knapp die Hälfte (48,7 Prozent) aller Einbruchdelikte im Versuchsstadium stecken, da Einbrecher an effektiver Sicherungstechnik und einer aufmerksamen Nachbarschaft scheiterten.

Die Mehrheit der Einbrüche wird nach Beobachtung der Polizei nicht von ‚Profis‘ verübt, sondern von Gelegenheitstätern und -täterinnen, die ungesicherte Türen und Fenster ausnutzen. Entsprechend ist eine mechanische Sicherung eine wesentliche Voraussetzung für einen wirksamen Einbruchschutz, da sie einen gewissen Widerstand entgegensetzen.“

Persönliche Einbruchschutzberatung

Einen Termin für eine persönliche Einbruchschutzberatung gibt es im Präventionszentrum der Polizei, Am Wall 195, 28195 Bremen, unter der Telefonnummer 0421/362-19003 sowie unter praeventionszentrum@polizei.bremen.de.

Zum Präventionszentrum der Polizei Bremen

Einbruchschutz durch abschließbaren Fenstergriff
Abschließbare Fenstergriffe verbessern den Einbruchschutz. www.k-einbruch.de

Einbruchschutz: Empfehlung für Fenster und Fenstertüren

Einen guten Einbruchschutz bei Neu- und Umbauten bietet der Einbau geprüfter, einbruchhemmender Fenster und Fenstertüren (Balkon- und Terrassentüren) nach DIN EN 1627,  mindestens Widerstandsklasse RC 2. Bereits eingebaute Fenster und Fenstertüren können häufig nachgerüstet werden. Alle Nachrüstungen müssen dabei sinnvoll aufeinander abgestimmt sein. Wichtig ist eine fachgerechte Montage.

Sichern Sie Ihre Fenster:

  • Verschließen Sie immer Fenster-, Balkon- und Terrassentüren. Und denken Sie daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster!
  • Fenster werden häufig aufgehebelt. Einen guten Schutz bieten einbruchhemmende Fensterbeschläge oder Zusatzsicherungen.
  • Abschließbare Fenstergriffe sind nur in Verbindung mit einem einbruchhemmenden Fensterbeschlag wirksam.
  • Häufig gekippte Fenster können mit einem Gitter gesichert werden.
  • Gitterroste von Kellerlichtschächten sollten mit speziellen Abhebesicherungen gesichert werden.

Ratschläge für einbruchsichere Außentüren

einbruchhemmende Nebeneingangstür
Einen einbruchhemmende Nebeneingangstür. www.k-einbruch.de

Bei Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Türen nach DIN EN 1627 (mind. Widerstandsklasse RC 2) einen guten Einbruchschutz. Einbruchmeldeanlagen und Videoüberwachung können eine sinnvolle Ergänzung zum mechanischen Einbruchschutz sein.

Zur Unterstützung der Planung hat die Kriminalprävention unter www.k-einbruch.de eine Datenbank online gestellt. Dort finden Interessierte Hersteller von geprüften und zertifizierten Türen und Fenstern, Rollläden, Klappläden, Gittern etc., die bestimmte Sicherheitsnormen erfüllen. Darüber hinaus sind Nachrüstprodukte für Fenster und Türen, Mehrfachverriegelungen, Schlösser und Weiteres gelistet. Fachbetriebe für den Einbau von Sicherungseinrichtungen sind mit der Umkreissuche unter Eingabe der Postleitzahl ebenfalls zu finden.

Widerstandsklassen für Türen, Fenster und Co.

Die einzelnen Widerstandsklassen geben an, wie lange ein Produkt dem Einbruchsversuchs eines bestimmten Tätertyps standhält. Eine höhere Klasse bedeutet besseren Einbruchschutz. Die Polizei empfiehlt Bauteile zu verwenden, die mindestens der Klasse RC2 entsprechen.

Widerstandsklassen gem. DIN EN 1627:

DIN EN 1627 (neu) Widerstandszeit Typ und Verhalten von Täter bzw. Täterin
RC 1 N 3 Minuten Bauteile der Widerstandsklasse RC1 N weisen nur einen geringen Schutz gegen den Einsatz von Hebelwerkszeugen auf.
RC 2 N (ohne Sonderverglasung) 3 Minuten Gelegenheitstäter bzw. -täterinnen versuchen, das verschlossene und verriegelte Bauteil zusätzlich mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Keilen aufzubrechen.
RC 2 3 Minuten Gelegenheitstäter bzw. -täterinnen versuchen, das verschlossene und verriegelte Bauteil zusätzlich mit einfachen Werkzeugen wie Schraubendreher, Zange und Keilen aufzubrechen.
RC 3 5 Minuten Täter bzw. Täterinnen versuchen, das verschlossene und verriegelte Bauteil zusätzlich mit einem zweiten Schraubendreher und einem Kuhfuß sowie mit einfachem Bohrwerkzeug aufzubrechen.
RC 4 10 Minuten Erfahrene Täter bzw. Täterinnen setzen zusätzlich Sägewerkzeuge und Schlagwerkzeuge wie Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer und Meißel sowie eine Akku-Bohrmaschine ein.
RC 5 15 Minuten Erfahrene Täter bzw. Täterinnen setzen zusätzlich Elektrowerkzeuge wie zum Beispiel Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein.
RC 6 20 Minuten Erfahrene Täter bzw. Täterinnen setzen zusätzlich leistungsfähige Elektrowerkzeuge, wie beispielsweise Bohrmaschine, Stich- oder Säbelsäge und Winkelschleifer ein.

Smart Home zur Anwesenheitssimulation

Für einen besseren Einbruchschutz schließt ein Mann die Tür ab
Wer sein Zuhause verlässt, sollte selbstverständlich immer abschließen. Bei längerer Abwesenheit kann das Smart Home helfen. www.k-einbruch.de

Smart-Home-Lösungen allein stellen kein durchgängiges und damit zuverlässiges Einbruchmelde- beziehungsweise Gefahrenwarnsystem dar. Das ist unabhängig davon, ob man die Anlage selbst einbaut (sogenannte „Plug and Play“-Lösungen) oder eine Fachfirma hinzuzieht. Ein Einsatz dieser Technik ist aus polizeilicher Sicht nur zur Anwesenheitssimulation zu empfehlen. Das heißt: Das System spielt nach außen hin beispielsweise durch Rollladen- und Lichtsteuerung ein bewohntes Haus vor.

Wenn das Smart Home nicht ausreichend abgesichert ist, kann es ein willkommenes Einfallstor für Hackerangriffe sein, um sensible Daten auszuspähen oder die Geräte für kriminelle Zwecke zu missbrauchen. Wer sich für ein solches System entscheidet, sollte also geeignete Schutzmaßnahmen treffen, um sich vor Sabotage und Angriffen von außen zu schützen.

Tipps von der Polizei Bremen für das Smart Home:

  • Aktualisieren Sie die Software Ihrer Geräte, wenn Sicherheitsupdates verfügbar sind.
  • Ändern Sie voreingestellte Standardpasswörter.
  • Aktivieren Sie die Firewall Ihres Routers.
  • Aktivieren Sie die Verschlüsselung der Kommunikation der IoT-Geräte (IoT: Internet of Things bzw. Internet der Dinge).
  • Verbinden Sie IoT-Geräte nur mit dem Internet, wenn ein Fernzugriff notwendig ist.
  • Nutzen Sie VPN für eine gesicherte Verbindung in Ihr Heimnetz.
  • Richten Sie ein separates WLAN für IoT-Geräte ein.
  • Bedenken Sie die Weitergabe und den Schutz persönlicher Daten.
  • Verhindern Sie den physischen Zugriff auf Ihre Geräte durch Dritte.

„Tag des Einbruchschutzes 2022“

Zum bundesweiten „Tag des Einbruchschutzes 2022“ bietet das Präventionszentrum der Polizei Bremen zusammen mit der Bremer Aufbau-Bank am Sonntag, 30. Oktober 2022, Fachvorträge zu den Themen Einbruchschutz und Förderung sowie eine kleine Ausstellung zum Thema an. Informationen und Anmeldung unter praeventionszentrum@polizei.bremen.de.

Einen Termin für eine persönliche Einbruchschutzberatung gibt es im Präventionszentrum der Polizei (Am Wall 195, 28195 Bremen) unter der Telefonnummer 0421/362-19003 sowie unter praeventionszentrum@polizei.bremen.de. Weitere Informationen sind unter www.k-einbruch.de sowie www.polizei-beratung.de zu finden.

Immer mal wieder gibt es in den Stadtteilfilialen Veranstaltungen der Polizei Bremen rund um den Einbruchschutz. Wählen Sie die nächstgelegene Stadtteilfiliale aus und schauen auf deren Seite nach, ob bald ein solcher Vortrag stattfindet. Oder melden Sie sich direkt für den Event-Newsletter aus Ihrer favorisierten Stadtteilfiliale an – dann verpassen Sie keine Veranstaltungen mehr.

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Autorenbild Alena Mumme

Von Alena Mumme

Ich bin Tagenbaren – meine Eltern und Großeltern sind also wie ich in Bremen geboren und aufgewachsen. Nur spannende Reisen locken mich aus meiner gemütlichen Heimatstadt.

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